Das Friedensforum Neumünster hat folgende Presseerklärung zum 2. Jahrestag des Ukraine-Kriegs veröffentlicht :
Der unter Bruch des Völkerrechts erfolgte Einmarsch russischer Truppen in die
Ukraine jährt sich bereits zum zweiten Mal, und es ist kein Ende des Krieges in
Sicht. Die gigantischen Militärhilfen des Westens für die Ukraine, vor allem der
USA und Deutschlands, haben nicht zu einer Wende bzw. Beendigung des Krieges
geführt, weder Leopard 2 Kampfpanzer noch F 16 Kampfjets. Die für das Frühjahr
2023 angekündigte ukrainische Gegenoffensive ist gescheitert ebenso wie die für
den darauf folgenden Sommer. Nach Einschätzung des amerikanischen
Militärexperten Colonel Mc Gregor beliefen sich die Verluste der ukrainischen
Armee bis zur Offensive bereits auf 400.000 Mann und durch die Offensiven auf
weitere 60.000 Mann; auch beim russischen Militär dürften Verluste in dieser
Größenordnung eingetreten sein. Diese Einschätzung wird von General Kujat
geteilt, der als Generalinspekteur der ranghöchste Soldat der Bundeswehr war und
als Chef des Nato-Militärausschusses der ranghöchste Nato-Soldat.Nachdem bereits im November 2022 der amerikanische Generalstabschef Milley
erklärt hatte, dass eine militärische Lösung sehr unwahrscheinlich wird und das
Kräfteverhältnis nicht allein durch Waffenlieferungen gedreht werden kann, hat der
ukrainische Generalstabschef Walerij Saluschnyj vor wenigen Wochen gesagt, die
Ukraine und Russland befänden sich in einer operativen Pattsituation. Das ist nach
Einschätzung des früheren Brigadegenerals und wichtigsten Militärberaters von
Kanzlerin Merkel, Erich Vad, eine zu optimistische Einschätzung, weil Russland die
militärische Initiative und das militärische Heft des Handelns in der Hand hat und
zur Zeit die besetzten Gebiete konsolidiert und arrondiert.Auch General Kujat
kommt zu dem Schluss, dass ein militärischer Sieg der Ukraine ausgeschlossen
ist.Wenn in dieser militärischen Lage von der ukrainischen Führung und ebenso
von führenden westlichen Politikern einschließlich der deutschen
Bundesregierung noch immer das Ziel proklamiert wird, dass nur durch einen
militärischen Sieg der Ukraine und den vollständigen Rückzug der russischen
Truppen aus dem bisherigen ukrainischen Staatsgebiet der Krieg beendet
werden könne, so ist diese Zielsetzung völlig unrealistisch.Angesichts dessen fragt das Friedensforum Neumünster: Wie viele
ukrainische Menschen (und auch russische) sollen noch für ein nicht zu
erreichendes Ziel geopfert werden?!
„Wir fordern von der deutschen Bundesregierung und allen Verantwortlichen,
dass sofort diplomatische Initiativen für Verhandlungen über eine Beendigung
der Kampfhandlungen und des Krieges eingeleitet und die Waffenlieferungen
an die Ukraine gestoppt werden“, sagte Joachim Schröder vom
Friedensforum Neumünster.
Die Presseerklärung als PDF-Datei :
20240214-PE_zum_Ukraine-Krieg.pdf